7 Fragen an Beatrix Frey-Eigenmann und Michel Geelhaar
Frau Frey-Eigenmann, Herr Geelhaar, wie haben Sie die Arbeit im Projekt W4Z erlebt?
Michel Geelhaar: «Ich erinnere mich gut an den Tag unserer ersten Präsentation im Januar 2021: Zürich lag unter einer meterhohen Schneedecke. Vom Hauptbahnhof bis zum Careum Campus brauchte ich zu Fuss dreimal so lange wie sonst. Ich schaffte es zwar rechtzeitig zur Präsentation, war aber von oben bis unten nassgeschwitzt. Dieses Erlebnis steht für mich symbolhaft für den ganzen Arbeitsprozess. Es war von Anfang an anspruchsvoll und blieb bis zum Schluss anstrengend, dafür war es umso erfüllender.»
Beatrix Frey-Eigenmann: «Zusammengefasst war es für mich intensiv im Austausch, agil im Vorgehen und konstruktiv im Ergebnis.»
Was bleibt Ihnen vom Projekt und von Careum speziell in Erinnerung?
Beatrix Frey-Eigenmann: «W4Z wurde vom neuen Führungsduo lanciert. Sowohl der Stiftungsratspräsident als auch der CEO haben ihre Aufgaben mit Leidenschaft und Gestaltungswillen angepackt, wichtige Diskussionen angestossen und die Organisation herausgefordert. Sie haben dies aus der Überzeugung getan, dass Careum mehr sein kann als nur die Summe seiner Teile. Das hat mich überzeugt.»
Michel Geelhaar: «Ein wichtiger Durchbruch war sicherlich auch die Verabschiedung des künftigen Bildes von Careum. Das Motto ‹Alle unter einem Dach› half in vielen Diskussionen, die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe auszurichten und schrittweise ins Operative zu überführen.»
Was haben Sie als besondere Herausforderungen wahrgenommen?
Michel Geelhaar: «Aus meiner Sicht waren es die Abstimmungsprozesse zwischen den Verantwortlichen der Stiftung sowie den verschiedenen Tochtergesellschaften. Diese umfassten kulturelle Aspekte bis hin zu organisatorisch-prozessualen Details. Und dies alles vor dem Hintergrund, dass insbesondere die Tochtergesellschaften unterschiedlichen Aktionärsinteressen genügen müssen.»
Beatrix Frey-Eigenmann: «Besonders war die Konstellation. Die Stiftung hat viele Jahre eine Geburtshelferstrategie verfolgt. Ihre Tochtergesellschaften sind in der Zwischenzeit nicht nur flügge geworden, sondern nehmen selbst eine prägende Rolle in der Bildungslandschaft des Gesundheitswesens ein. Das Verhältnis zwischen Mutter und Töchtern musste daher neu definiert werden. Dabei war es insbesondere auch für die Mitarbeitenden der Stiftung sehr anspruchsvoll, ihren Platz und ihre Funktion im neuen, gemeinsamen Haus zu finden.»
Was hat Sie überrascht?
Michel Geelhaar: «Im positiven Sinne überrascht haben mich die Intensität und Qualität der Diskussionen auf den verschiedenen Ebenen von Careum. Alle involvierten Personen und Gremien, vom Stiftungsratspräsidenten über die CEOs bis zu den jeweiligen Teams, haben dem Prozess die nötige Bedeutung gegeben und sich bei der Suche um die passende Ausgestaltung von Careum buchstäblich ‹reingehängt›.»
Beatrix Frey-Eigenmann: «Mich hat insbesondere die Vielfalt von Careum überrascht, und zwar sowohl in Bezug auf das Angebot und die Expertise als auch in Bezug auf die Organisation. Besonders positiv empfand ich, wie der Wille, die Gesundheitswelt von morgen zu prägen, die unterschiedlichen Gruppenmitglieder verbindet.»
Wie kann der Change mit der neuen Aufbauorganisation gelingen?
Beatrix Frey-Eigenmann: «Im Projekt W4Z wurde stark auf strukturelle Fragen fokussiert. Jetzt geht es darum, das gemeinsame Careum-Haus mit Leben zu füllen und eine neue Kultur innerhalb der Gesamtorganisation wachsen zu lassen. Das Weiterentwickeln der Strategie, die gemeinsame Arbeit an den Stossrichtungen und die Umsetzung konkreter Projekte führen hoffentlich zu Erfolgserlebnissen, die für eine Organisation der beste Kitt sind.»
Was wird Careum auch nach dem Projekt W4Z noch weiter beschäftigen?
Michel Geelhaar: «Careum wird sich in den kommenden Jahren noch stärker mit den gesundheits- und bildungspolitischen Veränderungen auseinandersetzen müssen. Dies ist erforderlich, damit Careum mit innovativen Produkten und Dienstleistungen weiterhin wettbewerbsfähig bleibt.»
Was wünschen Sie Careum für die Zukunft?
Beatrix Frey-Eigenmann: «Ich wünsche Careum, dass sich die Organisation und das Team auf dem bestehenden Fundament weiterentwickeln und Careum mit seiner geballten Expertise, Vernetzung und Innovationskraft einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitswelt der Zukunft leisten kann.»
Michel Geelhaar: «Ich habe dem nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht den Wunsch, dass ich eine solche Institution oder zumindest einen Ableger davon auch sehr gerne in Bern hätte.»